Unser Körper, bestehend aus Flüssigkeit sowie festen und elastischen Geweben, gleicht von Geburt an ständig Einflüsse aus. Genetische Faktoren, chemische Einflüsse wie Allergene oder Toxine, Keime, mechanische Einflüsse, Schwerkraft, Verletzungen, einseitige Ernährung, Bewegungsmangel oder emotionaler Stress führen ständig zu Reaktionen, die völlig unbewusst in uns ablaufen. Die regenerativen autoregulatorischen Fähigkeiten zur Aufrechterhaltung unserer Gesundheit sind aber begrenzt. Unterliegt der Organismus zu vielen dieser Einflüsse, entstehen Einschränkungen und Belastungsmuster, die sich im Gewebe widerspiegeln und langfristig Symptome hervorrufen. Die ganzheitliche Herangehensweise der Osteopathie bezieht die verschiedensten Körperregionen und Körpersysteme (Bewegungsapparat, Nervensystem, Organsystem) mit ein. Dysfunktionen oder Symptome werden nie isoliert betrachtet, da eine Struktur durch funktionelle anatomische Zusammenhänge zahlreichen Einflüssen unterliegt. Die Veränderung einer Struktur kann sich in einer Veränderung der Funktion im selben Gebiet oder weiter entfernt ausdrücken. Die Ursachen-Folge-Ketten zu analysieren und zu behandeln erfordert anatomisches Verständnis, einen geschulten Tastsinn und viel Erfahrung. Um mechanische Störungen zu korrigieren, wird Gewebe über Druck, Zug und Bewegung behandelt.
Die osteopathischen Behandlungsprinzipien beinhalten die folgenden drei Kernaussagen:
Der Organismus besitzt die Fähigkeit der Autoregulation.
Der Körper ist eine Einheit zusammenhängender Strukturen unterschiedlicher Beschaffenheit und Aufgaben.
Struktur und Funktion bedingen sich gegenseitig.
Andrew Taylor Still, geb. 1828, der Begründer der Osteopathie, war ein amerikanischer Arzt. Er war der Ansicht, dass ein Körper alle Mittel besitzt, sich selbst zu heilen. Als Jäger entwickelte er früh ein tiefes anatomisches Verständnis. Zu den medizinischen Behandlungsformen gehörten damals die Gabe von Abführmitteln, Betäubungsmitteln und Quecksilber, sowie die Durchführung von Aderlässen teils bis zur Bewusstlosigkeit. Er verlor 1864 drei seiner Kinder bei einer Meningitis-Epidemie. Dieses Ereignis führte ihn in eine tiefe spirituelle Krise, zu seiner Abkehr von der orthodoxen Medizin und zur Entwicklung einer systematischen Behandlungsform, aus der er 10 Jahre später die Wissenschaft der Osteopathie hervorbrachte. Seiner Meinung nach stehen das muskuloskelettale, das Gefäß- und das Lymphsystem im Vordergrund sowie die Annahme einer naturgegebenen Immunität, die es dem Körper erlaubt, sich selbst zu heilen.
Praxis für Osteopathie Sebastian Schulze B. Sc. Osteopathie / Heilpraktiker